INTERNATIONALES
DJANGO REINHARDT FESTIVAL
AUGSBURG

 

Sandro Roy, Jahrgang 1994, gilt als der Augsburger „Shootingstar“ der Sinti-Jazz-Szene und steht beim diesjährigen Django Reinhardt Festival in Augsburg sowohl am Freitagabend beim „Gypsy-Highlight“ als auch am Sonntagvormittag beim Open Air „Pariser Flair“ auf der Bühne.


Sie haben als Geiger eine klassische Ausbildung durchlaufen, parallel aber auch – wie oftmals bei Gypsy-Jazz-Musikern – schon als Kind mit Ihrem Vater im Wohnzimmer Jazz gespielt. Wie haben diese beiden Musikrichtungen Ihre Entwicklung als Musiker geprägt?

Es ist für mich ein echter Glücksfall, dass ich mit Klassik und Jazz gleichermaßen aufgewachsen bin. Beide Stilrichtungen haben ihre ganz eigenen Stärken. Beim Jazz ist es der Groove und bei der Klassik die absolute Klangschönheit, die mich schon früh geprägt hat.


Welcher Musiker hat Sie am meisten beeinflusst?


Hier nur eine Person zu nennen ist sehr schwierig … Aber wenn ich nur eine Person nennen muss, dann wäre es natürlich mein Vater, der leidenschaftlich Jazzgitarre spielt – er war der erste Grundstein für meine musikalische Ausbildung.


Heute sind Sie mit 24 Jahren ein international erfolgreicher Violinist mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen. Was verbindet Sie musikalisch mit Augsburg, der Stadt, die Sie 2011 zum „Kunstförder-Sonderpreisträger“ ernannt hat?

Augsburg ist nicht nur meine Geburtsstadt – hier sind auch meine musikalischen Wurzeln. Seitdem ich denken kann, gab es hier ein Festival mit Django Reinhardt Musik, dadurch durfte ich schon als Kind die internationale Gypsy-Jazz-Szene kennenlernen. Auch meine intensive Studienzeit am Leopold-Mozart-Zentrum verbindet mich musikalisch immens mit der Stadt. Ich pflege viele Freundschaften mit Musikern und Konzertbesuchern der Augsburger Szene – übrigens eine sehr warmherzige Szene! Darum ist es mir wirklich eine große Ehre, hier 2018 gemeinsam mit so großen Namen auf dem Programm des Django Reinhardt Festivals zu stehen.


Wie sehen Sie die Entwicklung des Gypsy-Jazz?

Django Reinhardt ist Mitbegründer des europäischen Jazz und hat hier in Europa ein unglaubliches Fundament hinterlassen, wovon bis heute die ganze Welt profitiert. Diese beschwingte Art des Musizierens, diese unglaublich flinken Finger und die tiefgründige Melancholie – Gypsy-Jazz ist und bleibt eine der populärsten Jazz-Stilrichtungen der Welt. Und meiner Meinung nach gewinnt Gypsy-Jazz immer mehr an Aufmerksamkeit! Es gibt heute in diesem Bereich weltweit Festivals und auch im Nachwuchsbereich tut sich hier einiges.


Wie sieht Ihr persönliches 2018 aus?

Mein persönliches 2018 bringt zahlreiche Konzertreisen mit großartigen Musikern, worauf ich mich sehr freue. Meine neue CD „Souvenir de Paris“ wird international auf dem Markt kommen. Aber der absolute Höhepunkt des Jahres wird für mich auf jeden Fall das dreitägige Django Reinhardt Festival hier in Augsburg sein mit all den internationalen Künstlern in dem besonderen Ambiente des Parktheaters.